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Morbus Menière ist durch eine Reihe von wiederkehrenden Symptomen gekennzeichnet. Die meisten Betroffenen leiden unter Gleichgewichtsstörungen und Schwindelanfällen. Die Schwindelanfälle können zwischen 20 Minuten und mehreren Stunden andauern und mit Übelkeit, Orientierungslosigkeit, kalten Schweissausbrüchen sowie anhaltenden Kopfschmerzen einhergehen. In der Regel treten die Schwindelanfälle zunächst nur gelegentlich auf. Zwischen den Episoden gibt es immer wieder Phasen der Entspannung.
Neben dem Schwindel leiden viele Betroffene unter Hörverlust, der in der Regel in den frühen Stadien der Krankheit kommt und geht. Mit der Zeit kann der Hörverlust jedoch dauerhaft werden.
Tinnitus – die Wahrnehmung von einem Geräusch, wie Klingeln oder Summen im Ohr – ist eines der häufigsten Kennzeichen von Morbus Menière. Patienten empfinden dieses Symptom als den am stärksten frustrierenden Aspekt ihrer Krankheit. Sie berichten oft von einem Druckgefühl im betroffenen Ohr. Normalerweise treten die Tinnitus-Symptome nur auf einem Ohr auf, können sich aber auch auf beide Ohren auswirken. Auch wenn die mit dem Tinnitus verbundenen Geräusche von Person zu Person unterschiedlich sind, berichten die meisten Menschen, dass die Tonhöhe ihres Tinnitus im Zusammenhang mit Morbus Menière eher im niedrigen bis mittleren Bereich liegt. Von Morbus Menière Betroffene beschreiben ihren Tinnitus ausserdem oft als ein „Rauschen“ oder „Meeresrauschen“.
Studien haben ergeben, dass der Tinnitus bei Menière-Patienten häufig lauter und belastender ist als bei Menschen, die ausschliesslich unter Tinnitus leiden. Der Schweregrad des Tinnitus hängt weiterhin davon ab, ob beide Ohren von Morbus Menière betroffen sind, wie lange der Patient bereits an der Krankheit leidet und wie gross der gesamte Hörverlust ist.
Aussergewöhnlich scheint, dass die beschriebenen Symptome spontan auftreten und dann für eine gewisse Zeit ganz verschwinden können. Die sporadische Natur bedeutet zwar, dass es Phasen der Ruhe gibt, aber impliziert auch eine Furcht der Patienten vor einem plötzlichen Auftreten der Symptome. Sie verhalten sich daher im Leben oft zurückhaltender, wenn es um normale Aktivitäten geht.
Nach einem anfänglich episodischen Auftreten werden Tinnitus und Hörverlust mit der Zeit chronisch und beeinträchtigen die Lebensqualität der Patienten erheblich.
Leider sind die Ursachen für Morbus Menière noch nicht geklärt. Die Symptome der Krankheit scheinen das Ergebnis einer abnormalen Menge an Flüssigkeit im Innenohr zu sein, aber die Gründe für den Flüssigkeitsüberschuss gibt der Wissenschaft weiter Rätsel auf. Einige Forschungsarbeiten deuten darauf hin, dass es sich um einen unzureichenden Flüssigkeitsabfluss handeln könnte, vielleicht aufgrund einer Verstopfung, einer Veränderung der Absorption der Endolymphe oder einer anatomischen Anomalie. Andere Hypothesen beziehen sich auf eine abnorme Immunreaktion, Virusinfektionen oder eine genetische Veranlagung. Da jedoch keine einzelne Ursache identifiziert werden konnte, ist es wahrscheinlich, dass das Menière-Syndrom auf eine Kombination der genannten Faktoren zurückzuführen ist.
Morbus Menière ist eine seltene Erkrankung, ungefähr 150 Fälle kommen auf 100.000 Einwohner. Mediziner diagnostizieren die Krankheit bei folgenden Umständen:
Die Diagnose beginnt mit einer Anamnese und einer Reihe von Untersuchungen. Zu den Untersuchungen gehört der eben benannte Hörtest, um festzustellen, wie gut der Betroffene Töne in verschiedenen Tonhöhen und Lautstärken wahrnehmen kann und wie gut es ihm möglich ist, ähnlich klingende Wörter zu unterscheiden. Menschen mit Morbus Menière haben typischerweise Probleme beim Hören niedriger Frequenzen oder bei einer Kombination aus hohen und niedrigen Frequenzen.
Nach dem Hörtest wird der Patient einem Gleichgewichtstest unterzogen, bei dem sowohl das Gleichgewicht als auch die Funktion des Innenohrs untersucht werden. Zu diesem Zweck untersucht der Audiologe die Augenbewegungen mithilfe der Videonystagmografie (VNG), da die Gleichgewichtssensoren im Innenohr mit den Muskeln verbunden sind, die die Augenbewegungen steuern. Er kann auch einen Test mit einem Drehstuhl durchführen, um die Innenohrfunktion anhand der Augenbewegungen zu messen.
Andere vestibuläre Untersuchungen umfassen den Test der vestibulär evozierten myogenen Potenziale (VEMP). Dieser Test scheint sich sowohl für die Diagnose als auch für die Überwachung von Morbus Menière zu bewähren und zeigt charakteristische Veränderungen in den betroffenen Ohren von Menschen mit der Erkrankung.
Zusätzlich kann einen Posturografie-Test durchgeführt werden. Diese computergestützte Auswertung zeigt, auf welchen Teil des Gleichgewichtssystems – Sehkraft, Innenohrfunktion oder Empfindungen von Haut, Muskeln, Sehnen und Gelenken – sich der Betroffene am meisten verlässt. Während der Untersuchung trägt der Patient einen Sicherheitsgurt, während er barfuss auf einer Plattform steht und unter verschiedenen Bedingungen sein Gleichgewicht halten muss.
Es gibt auch einen neueren Video-Kopf-Impuls-Test, um die Reaktionen der Augen auf abrupte Bewegungen zu messen. Während der Patient einen Punkt anvisiert, wird sein Kopf schnell und unvorhersehbar gedreht. Wenn sich seine Augen beim Drehen des Kopfes vom Ziel wegbewegen, liegt ein abnormaler Reflex vor, der auf eine Störung des Gleichgewichtssystems hinweisen kann.
Schliesslich ist die Elektrokochleographie (EKoG) ein weiterer Test, bei dem das Innenohr auf Geräusche hin untersucht wird, um festzustellen, ob eine abnorme Flüssigkeitsansammlung im Innenohr vorliegt.
Der Arzt führt eine Reihe von Tests durch, um mögliche andere Erkrankungen zu diagnostizieren und/oder zu verneinen, bevor er eine Menière-Diagnose stellt.
Dabei ist eine vollständige neurologische Untersuchung wichtig. Der Mediziner muss frühe Anzeichen eines Schlaganfalls, einer Migräne oder einer Hirnstammkompression ausschliessen. Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren wie eine Kernspintomographie können ebenfalls eingesetzt werden, um Erkrankungen auszuschliessen, die sich ähnlich wie die Symptome der Menière-Krankheit äussern können, wie z. B. ein Tumor im Gehirn oder Multiple Sklerose.
So wie es keine eindeutige Ursache gibt, gibt es auch keine eindeutige Heilung für Morbus Menière. Es existieren jedoch zahlreiche vielversprechende Behandlungsmöglichkeiten, die je nach Schweregrad und Ansprechbarkeit der Symptome empfohlen werden.
Bei durch Morbus Menière verursachtem Schwindel können Ärzte ein Medikament verschreiben, das während einer Episode eingenommen werden kann, um die Schwere des Anfalls zu verringern. Dazu gehören Medikamente gegen Reisekrankheit wie Meclizin oder Diazepam (Valium) und Medikamente gegen Übelkeit wie Promethazin. Sie können auch längerfristige Medikamente oder Diuretika empfehlen, um Flüssigkeitsansammlungen zu reduzieren.
Darüber hinaus kann eine Rehabilitationsmassnahme die Gleichgewichtsprobleme zwischen den Schwindelanfällen beheben, einschliesslich einer vestibulären Rehabilitationstherapie.
Es ist ausserdem möglich, ein Hörgerät für das mit Morbus Menière betroffene Ohr zu benutzen, um das Hörvermögen zu verbessern.
Bei Tinnitus im Zusammenhang mit Morbus Menière finden manche Patienten Steroidinjektionen in das Ohr hilfreich, die die Symptome lindern können.
Auch die Tinnitus-Retraining-Therapie hat sich als hilfreich erwiesen, um Tinnitus bedingte Beschwerden bei Patienten zu lindern.
Eine weitere Möglichkeit zur Behandlung von Tinnitus bei Morbus Menière ist die Überdrucktherapie. Obwohl sie nicht gegen Schwindel hilft und ihre langfristige Wirksamkeit noch unklar ist, berichten viele Patienten von positiven Ergebnissen. Bei dieser Behandlung wird ein Gerät namens Meniett-Impulsgenerator verwendet, das über einen Belüftungsschlauch Druckimpulse auf den Gehörgang ausübt, um Flüssigkeitsansammlungen zu verringern. Die Behandlung wird zu Hause durchgeführt, normalerweise dreimal täglich, für jeweils fünf Minuten.
Zu den aggressiveren Behandlungen in schweren Fällen gehören Mittelohrinjektionen. Hier werden Medikamente, in das Mittelohr gespritzt und vom Innenohr aufgenommen. Die Injektionen werden in einer Arztpraxis durchgeführt und umfassen Steroide, wie Dexamethason oder das Antibiotikum Gentamicin. Letzteres reduziert die Gleichgewichtsfunktion des betroffenen Ohrs, sodass das andere Ohr die Verantwortung für das Gleichgewicht übernimmt (allerdings besteht hier das Risiko eines weiteren Hörverlusts).
Und schliesslich kann in besonders schweren Fällen, als letzter Ausweg, auch ein chirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden. Zu den chirurgischen Optionen gehört eine Endolymphsack-Operation, um den Endolymphsack zu dekomprimieren und den Flüssigkeitsüberschuss zu verringern. Bei einer Labyrinthektomie (die nur bei nahezu vollständigem Hörverlust durchgeführt wird) entfernt der Chirurg den Gleichgewichtsteil des Innenohrs, wodurch sowohl die Gleichgewichts- als auch die Hörfunktion des betroffenen Ohrs aufgehoben werden. Bei der Vestibularnervenresektion wird der Nerv durchtrennt, der die Gleichgewichts- und Bewegungssensoren im Innenohr mit dem Gehirn verbindet (Vestibularnerv). Damit werden in der Regel Schwindelprobleme behoben, während gleichzeitig versucht wird, das Hörvermögen im betroffenen Ohr zu erhalten. Obwohl es sich um einen einstufigen Eingriff handelt, können einige Komplikationen auftreten, wie z. B. ein Liquorleck oder eine Schädigung des Gesichtsnervs – aufgrund der Nähe beider Nerven und des Vestibularnervs.
Während eines Schwindelanfalls können Betroffene Folgendes ausprobieren:
Auch wenn es keine schlüssigen Beweise dafür gibt, dass dies direkt bei Menière-Symptomen oder Tinnitus hilft, ist eine Ernährungsumstellung mit geringem Risiko und hohem Nutzen verbunden und funktioniert bei vielen Patienten.
Morbus Menière ist eine Erkrankung, deren Ursachen noch nicht vollständig und einheitlich bestimmt wurden. Patienten, die unter dem Menière Syndrom leiden, werden teilweise aus dem Nichts von Schwindel und Unwohlsein überfallen. Sie leiden ausserdem unter einem Tinnitus, der unter den Befragten das am meisten gefürchtete Symptom darstellt. In der Fachwelt existiert eine Vielzahl an Diagnosemöglichkeiten und Ausschlussverfahren. Trotz der Vehemenz und Stärke des Morbus Menière gibt es sowohl gute medizinische Versorgungsmöglichkeiten, welche die Auswirkungen der Krankheit lindern, als auch Selbsthilfetipps, die den Betroffenen wieder ein Stück Selbstverantwortung und Macht zurückgeben.
Wir von PRO SURDIS kennen die vorhandenen Bewältigungsstrategien. Obendrein informieren wir uns immer wieder über neue Therapien und Behandlungsmöglichkeiten. So können wir so umfassend und aktuell wie möglich für unsere Kunden da sein. Vereinbaren Sie gerne jederzeit einen unverbindlichen Termin in einer unserer Filialen. Zu unseren Services gehört u. a. das Aufklären, Beraten, Untersuchen und Lösungsmöglichkeiten finden. Wir sind von Herzen gerne für Sie da.
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