PRO SURDIS GmbH
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Der menschliche Körper ist ein Wunder. All die Zusammenspiele zwischen Nerven, Muskeln, Organen, Zellen, Körperteilen, Gehirn, Rückenmark und vegetativem Nervensystem, mithilfe von biologischen, physikalischen und chemischen Prozessen versetzen den Betrachter ins Staunen. Eine der faszinierendsten Funktionsweisen wird im Beobachten und Verstehen des Hörvorgangs sichtbar – im gemeinsamen Wirken von Gehör, Gehirn und Sprache, um letztlich miteinander kommunizieren zu können. Dieser Blog-Artikel widmet sich diesem Phänomen und möchte für Interessierte Zusammenhänge erklären.
Das menschliche Gehör funktioniert durch die Aufnahme von Schallwellen. Beim Sprechen steigt ein Luftstrom durch die Luftröhre nach oben. Die Stimmbänder, respektive die Stimmritze im Kehlkopf, erzeugen einen Luftwirbel (je nach Spannung und Winkel der Stimmbänder) – es kommt zu Verwirbelungen. Diese Verwirbelungen führen zu Druckdifferenzen der Luftmoleküle. Das ist der sogenannte Schall im Rachenbereich. Genau diese Funktion kreiert das Resonanz-System unserer Stimme und gibt dieser die entsprechende Charakteristik.
Wenn auf dieses Resonanz-System eingewirkt wird, bspw. durch Erkältungen, den Konsum von Tabak, das Durchfeiern einer Nacht, das Abhalten eines Seminars oder durch andere Beeinflussungen, verändert sich die Stimmlage. Somit tönen Menschen anders, wenn sie erkältet sind.
Durch den Mund gelangt der Schall in die Umgebungsluft. Er wird als Druck-Differenz fortgetragen. Je nach Entfernung verliert sich diese Druck-Schwankung, weswegen auf Distanz lauter gesprochen wird, damit der Zuhörer das Gesagte hört und versteht.
Irgendwann während dieses Hörvorgangs gelangt die Schallwelle, egal ob vom Menschen, von der Sprache, vom Geräusch eines Motors oder einer anderen Sache, zur Ohrmuschel. Die Ohrmuscheln haben unter anderem die Aufgabe, den Schall zu bündeln.
Diese Bündelung hat auch einen kleinen Schatteneffekt, heisst das eine natürliche Störlärm-Unterdrückung hinten in die Funktionsweise der Ohrmuschel eingebaut ist. Der Schall dringt über den Gehörgang ins Innere des Ohrs. Der Gehörgang hat einerseits eine grosse Schutzfunktion, nämlich das empfindliche Innenohr von der Aussenwelt teilweise abzutrennen und zu schützen und hat andererseits auch bessere Resonanz-Phänomene.
Die Schallwelle trifft auf das Trommelfell. Dort wird eine mechanische Bewegung provoziert. Diese mechanische Reaktion führt dazu, dass sich die drei kleinsten Knochen, genannt Hammer, Amboss und Steigbügel, bewegen. Diese Bewegung wird an das runde Fenster am Innenohr übertragen und klopft dort sinnbildlich an das Innenohr-System. Die Funktion des Mittelohrs ist eine Impedanz-Anpassung, heisst eine Anpassung oder Überleitung einer akustischen Schallwelle in eine mechanische Arbeit. Das Innenohr ist mit Wasser gefüllt. Wenn man eine Schallwelle direkt auf das Medium Wasser auftreffen lässt, wird ein grosser Teil davon reflektiert. Dadurch entsteht ein grosser Energieverlust. Beim Ohr wird dieser Verlust mechanisch kompensiert. Das Klopfen des Steigbügels an das ovale Fenster am Innenohr führt dazu, dass die Flüssigkeit im Innenohr in Bewegung versetzt wird. Das wiederum erzeugt eine Wanderwelle, ähnlich einem Stein, den man in einen See wirft und der dort konzentrische, sich ausdehnende Kreise erzeugt.
Energie kann, wie in dem Beispiel mit dem Stein, nicht verloren gehen, sondern nur umgewandelt werden. Die Wanderwelle geht durch die Hörschnecke nach oben und versetzt eine Membran, auf der die Haarzellen sitzen, in eine gleichmässige Wellenbewegung. Durch diese Wellenbewegung knicken sich an einem bestimmten Ort, in einer bestimmten Stärke, je nach Frequenz und Lautstärke diese Haarzellen ab. Die Haarzellen erzeugen in ihrer Funktion, je nach Auslenkung, einen mal mehr oder weniger stärkeren elektrischen Impuls.
Hier erfolgt dann auch die Signalübertragung zum Gehirn. Das heisst, diese abertausende von erzeugten elektrischen Impulsen werden in einer bestimmten Abstimmung über die Hörbahnen zum Hirn in die Schläfenregion geleitet. Dort ist der sogenannte auditorische Cortex bzw. das Hörzentrum zu Hause. Hier sind Nerven-Strukturen vorhanden, die diese elektrischen Impulse aufnehmen. Deren Aufgabe besteht nun darin, aus diesen abertausenden von elektrischen Impulsen koordiniert, einen Ton herzustellen. Dieser Ton muss dann in einen Buchstaben umgewandelt werden, die Buchstaben in eine Silbe, die Silbe in ein Wort und die Worte in einen Satz. Und je nach Betonung hat der Satz dann noch einen anderen Sinn. Genau dieses Zusammenspiel und diese Transferarbeit führt zu der sogenannten Wahrnehmung – der Hörwahrnehmung.
Dieses hochsensible Wahrnehmungssystem wird durch einen langen und intensiven Lernprozess geschult, der bereits im Mutterleib beginnt. Dort werden die ersten Geräusche bereits in der 26. Schwangerschaftswoche erlebt, da zu dieser Zeit das Gehör des Säuglings schon voll ausgebildet ist.
Aus diesem Grund besteht die Empfehlung, bereits mit dem Ungeborenen im Bauch der Mutter zu sprechen. Das Kind entdeckt und speichert so bereits vertraute Geräusche ab. Wenn es das Licht der Welt erblickt, schenken ihm die bereits vertrauten Stimmen, Umgebungsgeräusche und Naturlaute die Sicherheit, die es vor allem zu Beginn des Lebens braucht. Das Kind ordnet unbekannte Geräusche erst einmal als schlecht ein, was dazu führt, dass es beim erstmaligen Hören einer fremden Stimme höchstwahrscheinlich schreit. Diese hörbare Entwicklung durchläuft das Kind ungefähr bis zur Sprachentwicklung. Dort findet eine Weiterentwicklung der feinen Nuancen statt.
Mit all dem vorgenannten Wissen ist leicht zu erkennen, dass Hören eines der komplexesten Wahrnehmungsvorgänge ist, welches wir Menschen überhaupt haben. Unter Berücksichtigung dieses Aspekts sollten Menschen für sich Sorge tragen, denn was gelernt wurde, kann auch wieder verlernt werden. Das heisst, wenn Betroffene über einen längeren Zeitraum schlecht hören und vor allem schlecht verstehen, kann das zu weiteren Problemen führen. Deswegen ist es so wichtig, bei beginnenden Hörschwächen möglichst zeitnah einen Arzt oder Hörakustiker aufzusuchen. Bei den Mitarbeitern der PRO SURDIS Filialen finden Sie immer einen zugewandten Ansprechpartner, der sich um Ihr Anliegen von Herzen gerne kümmert. Daher zögern Sie bitte nicht, sondern nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir sind gerne für Sie da.
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